Zwölf Uhr mittags

Dem Pfarrer einer Stadt im Ruhrgebiet fiel ein alter, bescheiden wirkender Mann auf, der jeden Mittag die Kirche betrat und sie kurz darauf wieder verließ.
So wollte er eines Tages von dem Alten wissen, was er denn in der Kirche tue. Der antwortete: „Ich gehe hinein, um zu beten“. Als der Pfarrer verwundert meinte, er verweile nie lange genug in der Kirche, um wirklich beten zu können, meinte der Besucher: “ Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um zwölf und sage: Jesus, hier ist Johannes. Dann warte ich eine Minute, und er hört mich.“
Einige Zeit später musste Johannes ins Krankenhaus. Ärzte und Schwestern stellten bald fest, dass er auf die anderen Patienten einen heilsamen Einfluss hatte. Die Trostbedürftigen fühlten sich getröstet, und die Traurigen konnten auch mal lachen. „Johannes,“ bemerkte die Stationsschwester irgendwann zu ihm, „die Männer sagen, du hast diese Veränderung bewirkt. Trotz deiner schweren Erkrankung bist du immer gelassen, fast heiter“ „Schwester“, meinte Johannes, „dafür kann ich nichts. Das kommt durch meinen Besucher.“ Doch niemand hatte bei ihm je Besuch gesehen. Er hatte keine Verwandten und auch keine engeren Freunde. „Dein Besucher“, fragte die Schwester, „wann kommt der denn?“ „Jeden Mittag um zwölf. Er tritt ein, steht am Fußende meines Bettes uns sagt: Johannes, hier ist Jesus“.

Diese Geschichte habe ich vor mehr als dreißig Jahren, als Konfirmationsgruß, einem befreundeten Nachbarskind geschrieben.

Sie fällt mir immer wieder ein, wenn ich mich, zwar nicht so regelmäßig, aber doch immer wieder, auf den Weg nach St. Hedwig mache. Die Kirchentür ist tagsüber jederzeit offen und dass, obwohl Pater Benny nicht mehr da ist. Sehr dankbar bin ich den Menschen, die dieses jetzt auch weiterhin möglich machen!

Mein Verweilen dauert nur etwas länger als dem von Johannes, denn unsere Kirche ist nach wie vor ein Stück Heimat für mich. Ich drehe meine Runde, betrachte die vielen schönen Dinge, die Erinnerungen zu verschiedenen Menschen oder auch vergangenen Tätigkeiten wachhalten. Jetzt gerade war es die Weihnachtskrippe und der Tannenbaum mit den vielen Strohsternen und Gotteslobengeln. Da hängt neben dem Kreuzweg die Sternsinger-Medaille; die Mutter Gottes und unsere Pieta mit den brennenden Kerzen zeigen die vielen Gebete der Menschen. Ich sehe um mich herum die wunderbaren bunten Fenster mit ihren schönen biblischen Geschichten und über mir die Sternenholzdecke!

Wenn ich mich dann zum stillen Gebet in die Bank setzte, komme ich zur Ruhe. Mit dem Blick auf den Mittelpunkt unserer Kirche, schaue ich mir auch gerne die schöne Blumendekoration neben dem Altar an.

Ich wünsche mir sehr, dass dieses erhalten bleibt, denn die „Blumendienst-Runde wird, aus Alters- oder Gesundheitsgründen, auch immer kleiner.

Am kommenden Freitag, am 05. März ist wieder der Weltgebetstag, den Frauen von Vanuatu vorbereitet haben. Corona bedingt wird der ökumenische Gottesdienst in diesem Jahr nicht, wie gewohnt, gefeiert.

Ich darf mich aber darauf freuen, denn einige Installationen zu diesem idyllischen Inselstaat und den freundlichen Menschen dort, gibt es sicher zu sehen und ein stilles Gebet darf ich dann auch zu unserem Schöpfer schicken. Vielleicht so, wie Johannes es immer gemacht hat:

Jesus, hier ist – Rita

PS: Am 5. März wird die Atempause von Rita Reinecke und K. Peters zum Weltgebetstag gehalten.
Wann: Freitag, 05. März 2021, ab ca. 18:50 Uhr
Wo: Noa4 im Fernsehen oder Internet

Radioandachten mit Sebastian Fiebig

Wer wieder ein paar Impulse für den Tag sucht: In der ersten März-Woche gibt es Sebastian Fiebig wieder in Stereo in der Sendung Kirchenleute heute auf NDR 90,3, jeweils um 9:45 Uhr … mit interessanten Themen:

Montag, 1. März 9.45 Uhr, NDR 90,3 Kirchenleute heute „Mitarbeiter mit Schwächen“
Dienstag, 2. März 9.45 Uhr, NDR 90,3 Kirchenleute heute „Peters Besuch“
Donnerstag, 4. März 9.45 Uhr, NDR 90,3 Kirchenleute heute „Zwei Geschenke“

Und diverse Termine für die Atempause auf Noa4 bis zum 19. März 2021 wurden gerade veröffentlicht (jeweils Montag, Mittwoch, Freitag ab ca. 18:50 Uhr).

Ein Impuls für die Fastenzeit

Gott gebe mir…
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Im Geiste dieses Gebetes, das u.a. Dietrich Bonhoeffer zugeschrieben wird, ist das Folgende eine prima Übung – gerade, aber auch nicht nur für die Fastenzeit!

  • Man sucht sich ein ein Armband, das man ohne großen Aufwand an-/ablegen kann.
  • Dieses legt man täglich an und wechselt damit immer dann aufs jeweils andere Handgelenk, wenn man sich beim Bewerten, Nörgeln, Schimpfen, Tratschen, negativ Sein erwischt, sei es in der Stimmung, in Gedanken oder verbal. (Man sei dabei ehrlich zu sich selbst! :-))
  • Ziel ist, einen ganzen Tag lang das Armband nicht mehr wechseln zu müssen, und das 21 Tage lang durchzuhalten.

Sinn dieser Übung ist nicht, ein emotionsloser, unbeteiligter Mensch zu werden, sondern das Bewusstsein zu schärfen und konstruktiver, liebevoller zu leben. Woran kann ich etwas drehen (dann tu ich es auch) und woran nicht (dann ertrage ich es doch lieber gelassen als genervt)?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: 

  1. Nicht sofort aufgeben, auch wenn an manchen Tagen das Armband „glüht“…
  2. Es wird mit der Zeit immer leichter!
  3. Selbst wenn wir die 21 Tage am Stück nie erreichen (ich habe es noch nie geschafft), es bringt (noch) mehr Liebe ins Leben

Allen, die das ausprobieren wollen, eine reflexionsreiche, Ballast abwerfende Zeit und Vorfreude auf Ostern!

Herzlichst 

Michaela Schwerdt

Thesenanschlag 2.0 von Maria 2.0

In der kommenden Woche findet die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (23. – 25.02.2021) statt. Aus diesem Grund hat die Gruppe Maria 2.0 vergangenes Wochenende einen Thesenanschlag in vielen Kirchen vorgenommen. An den Türen diverser Kirchen wurden 7 Thesen für aus Sicht von Maria 2.0 notwendige Veränderungen in der katholischen Kirche veröffentlicht. Auch in der Presse wurde darüber eingehend berichtet (z.B. Zeit-Online).

Leider wurde in der Presse über den Thesenanschlag an den Türen berichtet, aber die Thesen selbst nicht veröffentlicht. Für eine persönliche Meinungsbildung kann es aber sehr interessant sein, sich diese Thesen einmal durchzulesen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.

Hier für interessierte ein Handzettel mit den 7 Forderungen der Gruppe. Über den angezeigten QR-Code können über ein Handy mehr Informationen zu den Thesen aus dem Internet abgerufen werden.

Thomas Raab

Rückmeldung von Pater Benny aus Indien

Über Freunde haben wir eine kurze Rückmeldung von Pater Benny aus Indien erhalten.

Er ist gut in Indien angekommen und genießt dort an seinem Heimatort sommerliche Temperaturen mit + 30 °C. In ca. drei Wochen wird er dann seine neue Tätigkeit in der Mission aufnehmen.

Pater Benny wird in den kommenden Monaten über sein neues Aufgabengebiet in den Hedwigs-Nachrichten berichten.

Bis dahin lässt er viele Grüße an die ganze Gemeinde ausrichten und wünscht alln Gesundheit und Gottes Segen.