Ein nicht ganz so kurzer Bericht von Pater Benny mit vielen Grüßen!

Vor einigen Tagen hatte ich Pater Benny angeschrieben und ihn um ein paar Worte für die Hedwigs-Nachrichten gebeten. Hier die lange Antwort von ihm, die uns einen Einblick in seine letzten Wochen in Indien und die neuen Herausforderungen für ihn gibt.

Pater Benny mit Mitbrüdern bei der Feier der Ostermesse 2021

Hallo Herr Thomas Raab,

zuerst möchte ich mich für Ihre Ostergrüße und für die Informationen aus Norderstedt bedanken. Einige Gemeindemitglieder und Gemeindegruppen haben mir ebenfalls Ostergrüße gesandt und einige Tage vorher Wünsche zu meinem Geburtstag übermittelt. Dafür möchte ich allen herzlich danken, da es mir zeigt, dass ich noch nicht ganz in der Gemeinde Katharina von Siena vergessen bin.

Nun zu Ihrer Frage, wie es mir geht.

Ich bin Ende Januar gut in New Delhi  angekommen, von dort weiter nach Kochi in Kerala geflogen und vom Flughafen Kochi in unser Mutterhaus nach  Bharananganam  gefahren. Aufgrund der Corona Situation musste ich dort 7 Tage in Quarantäne gehen. Mein Ordensoberer hat mich in diesen Tagen informiert, dass ich zukünftig in der Missionsstation in Kolhapur eingesetzt werden soll. Gleichzeitig hat er mir bis fast Ende März einen Heimaturlaub gewährt. Nach Ablauf der Quarantänezeit bin ich dann mit dem Zug in meine Heimat gefahren. Die Zugfahrt dauerte ungefähr 16 Stunden. Der Zug war über die ganze Strecke sehr voll, sicherlich nicht empfehlenswert in Corona-Zeiten.

Eine Woche nach meiner Ankunft in meiner Heimatgemeinde hat einer meiner Neffen geheiratet. Ich durfte zusammen mit dem Ortspfarrer den Hochzeitsgottesdienst leiten. An dem Gottesdienst nahmen ca. 300 Personen teil. Es wurden zwar von allen Teilnehmern Masken getragen, aber die Abstandsregeln  wurden sicherlich nicht eingehalten. Eine Organisation wie in Deutschland war nicht gegeben. Es ist aber trotzdem alles gut gegangen.

Während meiner Anwesenheit in meinem Heimatort, hat der Ortspfarrer die Gelegenheit genutzt, einige Tage Urlaub zu nehmen, um zu seinen Eltern zu fahren. Er bat mich,  die Gottesdienste zu übernehmen. Das hat mir sehr viel Freude gemacht, da ich viele  Menschen wieder getroffen habe, die ich von früher kannte. Werktags war u.a. jeden Morgen um 7 Uhr Gottesdienst, der von sehr vielen Personen besucht wurde, viele Schulkinder und Erwachsene. In meinen kurzen Ansprachen konnte ich manches aus Deutschland berichten, was auf großes Interesse stieß.

Während meines Aufenthaltes in meiner Heimatgemeinde wurde ich auch von dem zuständigen Diözesanbischof eingeladen, an einem Gottesdienst in einer weiter entfernten Gemeinde teilzunehmen. Der Bischof ist ein alter Jugendfreund von mir, außerdem waren seine Eltern und meine Eltern sehr gute Freunde. Wir haben uns beide sehr darüber gefreut, dass wir uns nach Jahren wieder getroffen haben. Auch von einigen anderen Priesterfreunden und Mitbrüdern, die Ortspfarrer in anderen Gemeinden sind, wurde ich eingeladen und konnte mit ihnen gemeinsam Gottesdienst feiern.

Ende März bin ich dann nach Mumbai geflogen und wurde dort von einem Mitbruder abgeholt und in unsere Missionsstation nach Kolhapur gefahren.

Unsere Ordensgemeinschaft hat in Indien 30 Missionsstationen (60 Priestern und 60 Ordensschwestern). Die Missionsstation in Kolhapur, St. Alphonsa Region, Sangli Mission Society, eine Missions Provinz vom MST ,  ist für das Bundesland Maharashtra zuständig (112,3 Mio. Einwohner). Die Hauptstadt dieses Bundesstaates ist Mumbai. Ca. 1% der Einwohner in diesem Bundesstaat sind Christen. In diesem Bundesstaat werden in vier Distrikten, Sangli, Kolhapur, Sindhudung und Ratnagiri,  von unserer Missionsstation Einrichtungen und Projekte geführt und geleitet.

In Kolhapur, meinem jetzigen Standort,  leben ca. 550 Tsd. Einwohner, davon sind ca. 1 % Christen. Im Distrikt (Landkreis) Kolhapur leben etwa 3,8 Mio. Einwohner und ca. 0,5%  sind  Christen. Der Distrikt hat eine Fläche von 7.700 qkm. Auf einer Fläche, die halb so groß ist wie Schleswig Holstein, leben also vielleicht ca. 7.000 Katholiken. Kolhapur gehört zu der Diözese Kaljan.

Was macht nun unsere Missionsstation:

Da es in Indien Hindernisse bei der Konversion zum christlichen und zum katholischen Glauben gibt, liegt der Schwerpunkt unserer Missionsstation auf  caritativen Aufgaben. “Dadurch soll das Reich Gottes unter Menschen errichtet werden, die das Wort Gottes bisher noch nicht gehört haben“.

Es werden Schulen, besonders aber Schulen für behinderte Kinder, Rehazentren für geistig behinderte Kinder und Pflegeheime für ältere Menschen betrieben. Dazu gehört auch, für die Verbesserung der Lebenssituation der mit HIV/Aids infizierten Menschen zu sorgen. Da es in Indien kein ähnliches Sozialsystem wie in Deutschland gibt, gehört auch die Gesundheitsfürsorge, Beratung, Förderungen von Mikroversicherungen, Umweltschutz, Programme für nachhaltige Landwirtschaft und vieles andere dazu. Unterstützt wird unsere Ordensgemeinschaft von Ordensschwestern.

Da hier in dieser Region eine andere Sprache (Marathi) gesprochen wird, die ich erst noch lernen muss, wurde mir eine  kleine Gemeinde übertragen, die ca. 10 km von unserer Missionsstation entfernt ist. Zu dieser Gemeinde  gehört auch eine große Druckerei, die  sämtliche Druckarbeiten der Missionsstation und der Diözese übernimmt. Für diese Druckerei bin ich als Priester als Direktor dieses Standorts auch verantwortlich . Die Druckmaschinen stammen aus Heidelberg. Wahrscheinlich glaubte man, dass ein Priester, der aus Deutschland zurückkommt, auch über diese Maschinen Bescheid weiß. In dieser Druckerei sind eine ganze Reihe von Menschen beschäftigt, die schon lange diese Arbeiten abwickeln. Neben der Druckerei ist eine kleine Kirche, in der ich jeden Tag Gottesdienst feiere. Mir steht ein Auto zur Verfügung und ein Fahrrad. Ich wohne in einer schönen Wohnung in einem nahegelegenen Haus, dass auch von einer Familie mit  2 Kindern bewohnt wird. Die Hausfrau unterstützt mich freundlicherweise sehr stark bei den Hausarbeiten. Auch kochen und essen wir gemeinsam. In der Karwoche und an Ostern habe ich mit zwei Mitbrüdern die Gottesdienste gefeiert. Von einem dieser Ostergottesdienste  lege ich diesem Schreiben ein Foto bei [s.o.].

In den letzten Wochen habe ich angefangen, wie ich es in Hamburg gelernt habe, mit dem Fahrrad durch die Gemeinde zu fahren, um  mich bei den Einwohnern des Ortes vorzustellen. Bisher bin ich von allen freundlich empfangen worden, obwohl fast alle Bewohner Hindus sind. Es sind viele landwirtschaftliche Betriebe am Ort. Zumeist wird Reis und Trauben angebaut. Ich hoffe,  dass ich bald die Sprache beherrsche und die Druckerei gut überwachen werde. Dann hoffe ich mit großem Gottvertrauen auf die Zukunft.

Viele Grüße aus Kolhapur in Indien

P. Benny

Frohe und gesegnete Ostern

„Ich habe Jesus den Lebendigen gesehen“,
Joh 20, 18 (Bibel in gerechter Sprache)

Liebe Freunde, Schwestern und Brüder,

der Freundeskreis St. Hedwig Norderstedt e.V. wünscht Euch allen frohe und gesegnete Ostern!

Leider ist das Zusammenfeiern auch in diesem Jahr nur eingeschränkt möglich. Wir sehnen uns wie Ihr alle nach einem Ende der Pandemie.

Für die Zeit nach Pfingsten planen wir ein virtuelles Kontakttreffen des Freundeskreises, um über unsere Aktivitäten in den letzten Monaten und Ideen für das 2. Halbjahr 2021 zu sprechen. Eine separate Einladung geht noch rechtzeitig an alle Mitglieder.

Und wer Ideen für Projekte hat, die durch den Freundeskreis St. Hedwig unterstützt werden könnten, wende sich einfach an den Freundeskreis oder die Hedwigs-Nachrichten.

In österlicher Freude

Antje Schmidt – Thomas Kaufhold – Anne Renner – Roland Speidel – Thomas Raab

Endspurt für den Marmeladenadventskalender

Die Bestellrunde für den Marmeladenadventskalender geht dem Ende entgegen! Falls Sie noch einen oder mehrere Kalender bestellen wollen, ist jetzt „Eile geboten“.

Bis zum Mittwoch, den 31. März 2021 nehmen wir noch Vorbestellungen entgegen über uta@raabonline.eu. Danach beginnt die Produktion, die nicht mehr geändert werden kann.

Wir hoffen, dass Ihnen die diesjährige Marmeladenauswahl schmecken wird!

Uta Raab
Für die Kreativwerkstatt

Hilfe gesucht … Wer mag Kontakt mit Flüchtlingen …

Seit einigen Monaten sind Thomas Leidreiter und ich, gemeinsam mit einem Begleiter der Caritas, im Kontakt mit Männern, die aus anderen Ländern zu uns geflohen sind. Diese sind in unserem Alter (zwischen 40 und 65) und wir tauschen uns regelmäßig über das Leben hier und dort aus und sprechen über unsere Lebenssituationen.

In Corona-Zeiten können wir uns leider nicht treffen, weshalb wir aktuell auf Videokonferenzen ausgewichen sind. Und leider (!) finden auch viele Sprachkurse für Flüchtlinge nicht mehr statt, weshalb sich die sprachlichen Fähigkeiten unserer Freunde leider verschlechtert haben. Deshalb haben wir begonnen, jetzt gemeinsam deutsche Texte zu lesen und an der Aussprache zu arbeiten.

Und jetzt kommt meine neue Herausforderung: Die Ehefrauen dieser Männer würden gerne auch Kontakt haben. Ideal natürlich zu Frauen, mit denen sie sich austauschen können. Und auch sie sind sehr daran interessiert, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Als Mann kann ich das Sprachliche natürlich bieten … aber der Austausch unter Frauen …

Deshalb meine Frage: Welche Frau (!) hätte Lust, sich an diesem Kreis zu beteiligen und mit meiner Hilfe während der Coronazeit ca. 1x wöchentlich für 1-2 Stunden i.a. nachmittags mit den Frauen gemeinsam Texte zu lesen und ins Gespräch zu kommen. Dafür ist nur Liebe und Geduld notwendig. Ich würde die Verbindung für die Videokonferenz sicherstellen und auch Texte vorbereiten, so dass wirklich in allererster Linie die Begleitung und das Gespräch gefragt sind. Die Frauen möchten gerne in unser Leben, in unsere Gesellschaft eintreten und können das zur Zeit wegen der physischen Beschränkungen wegen Corona und ihrer Sprachbarrieren nur schwer. Eine Basiskonversation mit den Frauen auf Deutsch ist möglich! Und es ist auch immer ein Betreuer von der Caritas mit dabei, der fließend Deutsch und Arabisch spricht.

Wer Interesse hat, bei dieser Frauengruppe mitzumachen melde sich bitte bei mir unter Raab@Hedwigs-Nachrichten.de oder per Telefon unter (04193) 880 8813

Und Männer, die gerne am Männergesprächskreis mitmachen würden sind ebenfalls herzlichst willkommen. Dieser Kreis findet etwa alle 2 Wochen statt … und auch hier sorge ich für die gesamte Technik und Texte … also Zeit und Liebe und Geduld mitbringen.

Wir, Thomas Leidreiter und ich, würden uns sehr freuen, wenn noch mehr mit uns diesen Weg gemeinsam gehen würden.

Thomas Raab