Bereits am 24. August 2022 ist Ruth Nowakowski gestorben. Nach Auskünften von Freunden ist sie friedlich eingeschlafen. Im Alter von 95 Jahren ist diese große Frau aus St. Hedwig uns vorausgegangen.
Für mich war Ruth Nowakowski eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit: Energisch, kraftvoll, zielgerichtet und mit einem riesigen Herz.
Ich habe sie erst in ihrem „2. Leben“, nach ihrer Pensionierung als Oberstudienrätin, kennengelernt, in dem sie sich Ihrer Arbeit in Uganda widmete. In der Pfarrei und darüber hinaus hat sie unermüdlich für ihre Arbeit, ihre Gefährten in Uganda geworben und Geld gesammelt. Beim jährlichen Basar stand Frau Nowakowski im wahrsten Sinne des Wortes physisch mit ihrem Stand im Mittelpunkt.
2013 waren wir neugierig und baten Frau Nowakowski uns mehr über ihre Tätigkeit für Uganda zu erzählen. Und wir erfuhren zu unserem Erstaunen, dass sie bis dahin bereits 5 große Projekte umgesetzt hatte. Auf vielen Fotos und in einer Messe mit dem Thema „Uganda“ stellte Frau Nowakowski ihre Arbeit noch einmal der Pfarrei vor. Wir waren erstaunt. Alle wussten, dass diese Frau Projekte unterstützte und durchführte. Aber welchen Umfang dies hatte, wurde mir und manch anderem erst dann bewusst.
Und diese Arbeit führte sie unermüdlich weiter fort: Immer wieder im kleinen, privaten, aber auch im öffentlichen Rahmen, z.B. in Interviews beim NDR. Im Spätsommmer 2019 lud sie nochmals zu einem Informationsabend zu ihrem Lebenswerk ins Gemeindehaus ein. Bestimmt zwei Stunden präsentierte sie quicklebendig im Stehen ihre Arbeit in Uganda, untermauert durch viele Fotos.
Darüber hinaus sang sie viele Jahre bei den Rainbow Singers mit, einem wirklich internationalen Chor in unserer Pfarrei.
Wie diese Frau bis an ihr Lebensende auf dieser Welt die Kraft, den Mut und die Liebe fand so viel zu helfen und zu arbeiten, finde ich faszinierend. Auch wenn ihre Gesundheit manche Herausforderung für sie darstellte und manches Unglück sich ihr in den Weg stellen wollte, sie machte weiter, erfüllt von einer Hoffnung für eine bessere Welt, für ein besseres Leben für die Menschen, insbesondere auch in Uganda.
Für mich war und ist diese Frau ein herausragendes Vorbild dafür, wie Christen leben und wirken können. Sie hinterlässt eine große Lücke. Wir werden sie vermissen … nicht nur beim Basar am 1. Advent.
Eine große Frau ist uns vorangegangen … und damit meine ich nicht die englische Königin, sondern Ruth Nowakowski.
Das Requiem findet am Freitag, den 23. September 2022 um 9:30 Uhr in St. Hedwig statt. Die Urne wird am 30. September um 14 Uhr im Kolumbarium des Marien Doms in Hamburg beigesetzt.
Thomas Raab