Hinweise der Pastoralen Dienststelle zu 2 Diskussionsveranstaltungen

Das Erzbistum weist auf zwei interessante Diskussionsveranstaltungen hin, die in den kommenden 2 Wochen virtuell stattfinden. Eine Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich. Weitere Informationen finden sich auch auf der Internetseite der Pastoralen Dienststelle: www.erzbistum-hamburg.de/pastoral.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass diese Veranstaltungen sehr interessant sein können!

Thomas Raab

Digitale Diskussionsveranstaltung zum Synodalforum 2: „Priesterliche Existenz heute“
Termin: Dienstag 1. Juni 2021 von 19.30 bis 21.30 Uhr

Impulsgeber_innen und Gesprächspartner_innen:

– Stephan Buttgereit, Generalsekretär Sozialdient kath. Männer, Vorsitzender des Forums 2
– Vertreter_innen in der Synodalversammlung aus dem Erzbistum Hamburg: Weihbischof Horst Eberlein, Prof. Stefanie Heiden, Melanie Giering, Franziska Strecker, Hubertus Lürbke, Pastor Peter Otto
Moderation: Sabine Gautier (Pastorale Dienststelle)

Auf Grund der aktuellen Beschränkungen im Rahmen der Corona-Regeln wird diese Veranstaltung digital stattfinden. Sie können auf dem YouTube Kanal (www.youtube.com/user/RadioKircheHamburg) oder auf der Facebook-Seite des Erzbistums (fb.com/erzbistumhamburg) live teilnehmen und sich durch Kommentare, Fragen und Anregungen an der Veranstaltung beteiligen. 

Link zum Veranstaltungsportal: https://www.pastoral-erzbistum-hamburg.de/5656/digitale-Diskussionsveranstaltung-zum-Synodalen-Weg

Hier kann der Flyer zum Diskussionsabend herunter geladen werden.

Digitale Diskussionsveranstaltung: „Kirche als soziale Bewegung?“ Erkundungen und Aussichten

Am Dienstag, dem 08. Juni 2021 von 19.30 bis 21.00 Uhr

  • Impulsvortrag: „Kirche mit offenen Rändern in Bewegung“ Prof. Dr. Ulrich Engel, Professor für Philosophisch-theologische Grenzfragen an der PTH Münster und Direktor des Instituts M.-Dominique Chenu in Berlin
  • Response: Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonard

Diskussion mit dem Podium und den Zuschauer_innen

Moderation: Dr. Norbert Nagler und Jens Ehebrecht-Zumsande, Erzbistum Hamburg

Auf Grund der aktuellen Beschränkungen im Rahmen der Corona-Regeln wird diese Veranstaltung digital stattfinden. Sie brauchen sich hierfür nicht anmelden, sondern können am 8. Juni zu 19.30 Uhr einfach auf dem YouTube Kanal (www.youtube.com/user/RadioKircheHamburg) oder auf der Facebook-Seite des Erzbistums (fb.com/erzbistumhamburg) live teilnehmen. Durch Kommentare, Fragen und Anregungen können Sie sich live an der Veranstaltung beteiligen. 

Link zum Veranstaltungsportal: https://www.pastoral-erzbistum-hamburg.de/5655/Kirche-als-soziale-Bewegung-Erkundungen-und-Aussichten

Hier kann der Flyer zum Diskussionsabend herunter geladen werden.

Himmel 4.0 … Ein Ausblick auf unsere Zukunft?!

Vortrag + Diskussion am 19. Mai 2019 in St. Hedwig

Himmel 4.0 – Wie die digitale Revolution zur Chance für das Evangelium wird“

Ein aufmerksames Publikum von knapp achtzig Besuchern lauschte an jenem Sonntag Nachmittag in der Kirche St. Hedwig einem der besten Redner Deutschlands, aus der Nähe von Ingolstadt. Umrahmt von passender Musik von Thomas Raab (Gitarre), Lothar Remer (Saxofon), Anja Jakobs (Percussion und Gesang) und Michaela Schwerdt (Gesang), genossen wir den großartigen, interessanten und kurzweiligen Vortrag von Erik Händeler, Wirtschaftsjournalist, engagiertem Christ und Vater von drei Kindern. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch Gerhard Bissinger und die Social Business Stiftung, Hamburg.

Den Referenten treibt ein wichtiges Anliegen: Sein Großvater war massiv von der Weltwirtschaftskrise ab 1929 betroffen; er selbst setzt sich dafür ein, dass so ein Geschehen – und das damit verbundene Leid – die Welt nicht ein weiteres Mal trifft. Er vertritt und erforscht weiter die Theorie der langen Konjunkturwellen des russischen Wirtschaftswissenschaftlers Nikolai Kondratieff. Dessen Theorie sieht Erik Händeler in der Weltwirtschaft auch der vergangenen 80 Jahre nach Kondratieff abgebildet und bestätigt. Sie sieht wirtschaftliche Zusammenhänge weit über die Geldpolitik hinaus. Nach seiner Auffassung hängt ein wirtschaftlicher Auf- bzw. Abschwung immer von der Innovationsfähigkeit und -bereitschaft einer Gesellschaft ab. Große Aufschwünge erlebte die Welt mit der Dampfmaschine, der Eisenbahn, der Elektrifizierung, dem allseits verfügbaren Auto, dem Computer und dann dem Internet.

Die aktuelle Herausforderung und Chance der Informationsgesellschaft sieht Erik Händeler in Kooperationsfähigkeit und einem guten Miteinander außerhalb starrer Hierarchien, entsprechend dem Evangelium. Da sind wir Christen mit einer guten, ehrlichen und offenen Streitkultur gefragt – in der „Welt“ wie in der Kirche. Und hier liegt dann auch eine Chance für die Kirche von Morgen und der Verkündigung unserer Botschaft als Christen.

Erik Händeler ist es gewohnt zu polarisieren, da er zum einen ungewohnte Zusammenhänge herstellt und unbequeme Wahrheiten ausspricht. Zum anderen verbindet er die Themen Wirtschaft(sgeschichte) und Gesellschaftsphänomene mit der Umsetzung von christlichen Werten und der Krise der Kirchen. Wirtschaftsmenschen ist es gelegentlich „zu viel Kirche“, den Kirchenleuten „zu viel Wirtschaft“. Entsprechend gab es auch in St. Hedwig anschließend, moderiert von Klaus Böllert, eine Diskussion, die sich später noch im Gemeindehaus bis spät in den Abend hinein fortsetzte.

Allen, die es bedauern, diese Veranstaltung verpasst zu haben, seien folgende Bücher des Referenten empfohlen:

  • „Die Geschichte der Zukunft – Sozialverhalten heute und der Wohlstand von morgen“ in 11. Auflage 2018, (ca. 500 Seiten, wirklich spannend zu lesen)
  • „Himmel 4.0 – Wie die digitale Revolution zur Chance für das Evangelium wird“ 2017 (kleines Büchlein im Handtaschen-Format mit den wirtschaftlichen Kernaussagen sowie den Konsequenzen – und Chancen – für die Kirche)

… sowie die Website der Social Business Stiftung, Hamburg , die freundlicherweise die Kosten für den Referenten übernommen hat. Auch diese Stiftung ist interessant, weil sie Menschen fördert, sich eine Existenz aufzubauen; „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist hier das Stichwort.

Michaela Schwerdt

„Das wandernde Gottesvolk“ – Ein Vortrag mit Diskussion von Propst Dr. Georg Bergner

Am Dienstag, den 7. Mai 2019, war Propst Dr. Georg Bergner zu Gast in seiner alten Heimat St. Hedwig. Im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre St. Hedwig hielt Dr. Bergner einen Vortrag mit dem Titel „Das wandernde Gottesvolk“.

In diesem Vortrag spannte er einen Bogen der Kirchenentwicklung von vorkonziliärer Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts über das II. Vatikanum bis hin in unsere Gegenwart und gab auch einen kleinen Ausblick auf das, was uns in den kommenden Jahrzehnten als katholisches Gottesvolk wahrscheinlich erwarten wird. Dabei stellte er immer auch die Verbindung zur Entstehung und Entwicklung unserer Gemeinde St. Hedwig her.

Ca. 50 Teilnehmer aus St. Hedwig, aber auch St. Annen, der Heiligen Familie und St. Marien, Quickborn, folgten dem Vortrag und beteiligten sich an der lebhaften Diskussion, die sich an den Vortrag anschloss.

Besonders interessant waren die Hinweise von Dr. Bergner auf die liturgischen und architektonischen Eigenheiten von St. Hedwig, die unserer Gemeinde auch einen historischen Spiegel vorhielten. Der besondere Aufbau unserer Kirche:
– Das Rechteck des Kirchengebäudes mit dem Altar in der Mitte
– Das Gottesvolk im Kreis um den Altar, so dass man auch immer den Mitmenschen (auf der anderen Seite) mit im Blick hat
– Die Präsenz des Ambos und des Tabernakels
– Das Taufbecken vorne für die Aufnahme der Täuflinge in die Gemeinschaft des Gottes Volkes
Alles weist auf die Fundamente der erneuerten Theologie aus dem II. Vatikanum heraus hin. Und alles unter dem „Zeltdach“ des wandernden Gottesvolkes in St. Hedwig. Darüber hinaus aber auch die von unserem ersten Pfarrer Becher gemeinsam mit der Gemeinde eingeführten neuen Traditionen der aktiven, sichtbaren Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie: z.B. die Lektoren, Kantoren und Kommunionhelfer, die aus dem Kirchenvolk heraus nach vorne kommen, um ihre Dienste zu verrichten. Ganz praktisch die Verbindung: Kirche als Leib Christi und Kirche als Volk Gottes.

Kritische Hinweise gab Dr. Bergner im Kontext der „Binnenfixierung“ von Kirche, die gerade vor dem Hintergrund der erwarteten Veränderungen von Kirchen- und Gemeindestrukturen hinderlich ist und auch theologisch nicht im Sinne unserer eigentlichen Ziele und Wünsche ist. Natürlich seien Identifikation und Zugehörigkeitsgefühl wichtig. Aber es dürfe nie zu einer Abgrenzung gegenüber oder Ausgrenzung von Interessierten kommen. Die Frage für uns, auch als Gemeinde St. Hedwig ist, welche neuen Wege sind heute möglich? Wohin wollen wir als „wanderndes Gottesvolk“ weiterziehen?

Anja Speidel, die Vorsitzende unseres Gemeindeteams von St. Hedwig, bedankte sich im Namen aller Anwesenden und überreichte ein kleines Präsent aus unserem Weltladen als Dankeschön und Erinnerung an diesen schönen Abend.

Und wer den Vortrag von Dr. Bergner noch einmal lesen möchte, folge einfach diesem Link:

Vielen Dank für einen schönen Abend mit interessanten Anregungen.

Thomas Raab