Gilbert Grabinski – Mauern, Musik, Kirche und Familie

Ich weiß nicht, ob dies die richtige Reihenfolge ist, aber ich weiß, dass diese Worte im Leben von Gilbert Grabinski eine große Rolle gespielt haben. Ich habe ihn über Jahrzehnte erlebt und ich werde ihn vermissen.

Als ich meiner 81 jährigen Mutter erzählte, dass Gilbert Grabinski am 13. Dezember 2018 im Alter von 92 Jahren verstorben ist, erzählte sie mir eine Geschichte: „Als unsere Nachbarn vor vielen Jahren angebaut haben, haben wir Tag für Tag einen leidenschaftlich singenden Maurer gehört. Und du kannst dich sicherlich erinnern, wer es war, der dort lauthals und inbrünstig Kirchenlieder und Arien auf der Leiter sang“.

Gilbert Grabinsky im Mai 2018 (Bild von Denise Oemig, geb. Grabinski)

Es war für seine Kollegen sicherlich nicht immer einfach, aber er lebte seinen Glauben und seine Art dies zu bekunden war die Musik. Er versteckte seinen Glauben nicht. Er sang in katholischen und evangelischen Chören und war damit ein früher Brückenbauer für die Ökumene.

Stolz war er auf seine Kinder. Sie haben nicht nur das Talent und die Leidenschaft zum Musizieren von ihm geerbt, sondern sind bis zum heutigen Tag in Chören und Orchestern auf hohem Niveau aktiv. Und sie haben die musikalische Leidenschaft mit Erfolg an die nächste Generation weitergegeben.

Mit großer Leidenschaft hat Gilbert Grabinski sein Leben gelebt. Mit Gott auf Du und Du, immer ein Lied auf den Lippen so half er bereits 1968 beim Bau unserer Kirche in St. Hedwig mit Rat und Tat. Für unseren ersten Pfarrer Hans Becher war er Berater und Problemlöser in einem.

Und bis heute war es seine Kirche, in der er jeden Stein persönlich kannte. Deshalb war es konsequent, dass er sich um alle Baubelange in unserer Gemeinde im Kirchenvorstand über Jahrzehnte kümmerte. Wer Gilbert kannte, weiß, dass er sich damit nicht zufriedengab und neben der Musik in vielen anderen Bereichen mitgemischt hat. Ich möchte deshalb an dieser Stelle „DANKE sagen“.

Seine Familie, die beiden Töchter (Annette und Denise), seine beiden Söhne (Joachim und Matthias), die Enkelkinder und Schwiegertöchter/söhne kümmerten sich nach dem Tod seiner Isolde sehr liebevoll um ihn. Gilbert war es dadurch möglich, bis einige Tage vor seinem Tod in seiner gewohnten Umgebung zu Leben. In seinem Haus!
Wie er immer wieder erzählte, hatte er dieses Haus mit seinen eigenen Händen gebaut.

Als ich ihn vor ein paar Monaten zum Seniorenkaffee abholen wollte, saß er fröhlich mit seinem Sohn Matthias beim Memory Spiel in der Küche. Doch er ließ es sich nicht nehmen, zog sich um und fuhr mit mir nach St.Hedwig.

Am 28. Dezember 2018 haben wir nun die Möglichkeit uns von Gilbert Grabinski zu verabschieden. Das Requiem findet um 9:30 Uhr in St. Hedwig statt. Die Beisetzung findet im Anschluß auf dem Waldfriedhof in Friedrichsgabe statt.

Thomas Leidreiter